Das Goldmännlein

Einst lebte in den Havelwiesen, umgeben von Wasser und Sumpf ein Männlein, das aus Raseneisenerz Gold machen konnte. Irgendwann hatte es so viel Gold angehäuft, dass es ihm um seinen Schatz Angst wurde.

Der Teufel, der das Treiben schon lange beobachtete und das Gold gerne selbst hätte, machte dem Männlein einen Vorschlag. Er würde den einzigen Zugang zu den Havelwiesen durch eine Untiefe aus Sumpf und Wasser versehen, und nur eine geheime Furt belassen. Die dadurch gewonnene Erde würde er als Hügel auf einer Landzunge an der Havel aufschütten, in dem das Männlein  dann sein Gold vergraben könne. Als Lohn müsse es aber dem Teufel den halben Goldschatz vermachen.

Dieser Vorschlag gefiel dem Männlein, es willigte  ein und es geschah alles wie abgesprochen. Als dann aber der Teufel seinen Lohn einforderte, verweigerte das Männlein dem Teufel seinen Lohn. Darauf schwor der Teufel bittere Rache.

Als das Männlein wieder einmal Gold machen wollte und aus Angst vor des Teufels Rache nur noch nachts Rasenerz suchte, lockte der Teufel ihn im Nebel und mit Truglichter auf einen falschen Weg. Das Männlein verfehlte die Furt und versank bittend und um Gnade bettelnd für alle Zeiten im Sumpf.

Der Teufel verfluchte das Männlein, auf das es für immer das Gold im Hügel bewachen solle. Da das Gold nun für immer verflucht war, konnte selbst der Teufel des Goldes nicht mehr habhaft werden. Sollte sich nun aber nachts jemand dem Hügel nähern, kann man beobachten, wie plötzlich Wind aufzieht und Nebel steigen, und in der Ferne hört man ein jämmerliches Wehklagen. Dann ist das  Männlein unterwegs um den Goldschatz im Hügel zu bewachen. 

Hier handelt es sich vermutlich um die Phöbener Furt und dem Räuberberg