Die Besiedlungsgeschichte der Gemarkung Phöben

Die Besiedlungsgeschichte der Gemarkung Phöben Phöben ist nachweislich seit 4000 Jahren besiedelt, gegenüber dem Räuberberg bis zu 8000 Jahre (Mittelsteinzeit), Tierfunde weisen bis 200 000 zurück. Jungsteinzeitfundstellen aus der Zeit 2000 -1800 vor der Zeitrechnung auf dem Friedhof, sowie eisenzeitliche Funde (Germanen) aus der Zeit 300 Jahre vor der Zeitrechnung, auf dem Acker Brünning und Nickel sowie auf dem Friedhof zeugen davon. Aus der selben Zeit stammt der Fund eines Einbaum im Zernsee (Autobahnbau).

Skelett des schwäbischen Kriegers aus der Zeit um 600 (Foto vor 1938)

Der Friedhof in Phöben wurde durch alle Besiedlungszeiten genutzt. Die Lausitzer hinterließen 1500 vor der Zeitrechnung (Bronzezeit) auf der ganzen Insel ihre Spuren, der Name Lausitzer entstammt aus ihrer Urheimat, der Lausitz. Ebenfalls haben sich die Spuren der Eisenzeit, von 500 vor bis 500 nach der Zeitrechnung erhalten. Bis in die Zeit 300 ist die Urnen- bestattung typisch , danach setzt sich das Skelett- begräbnis durch. Der bedeutendste Fund für Phöben ist das Grab eines schwäbischen Kriegers und einer Frau stammend aus Thüringen aus der Zeit um 600. Die heutigen Schwaben- länder stammen von den Havelgermanen Semnonen“, vom Groß- stamm der Sueben ab (Völkerwanderung). Bei der Frau ist die künstlich veränderte Kopfform (Birnenform, genannt Hunnenkopf) für Thüringen typisch.

Im Wald von Kemnitz (Vogelsangheide) befindet sich die wahrscheinlich größte Begräbnisstätte der Semnonen, mit über 1000 Fundstellen (1.-4.Jh.). Es wurde neben Waffen und römischen Metallgefäßen auch Gold und Silberschmuck gefunden. Eine Sagenhafte Kultstätte im Stammesgebiet der Sueben wurde nie gefunden, dort sollen sich regelmäßig Abgeordnete des Großstammes versammelt haben, vielleicht auch schwäb. Krieger.

Um 700 erreichten die Slawen, auch „Wenden“ genannt, das fasst leere Havelland. Sie selbst nannten sich „Wilsen“, und später im Havelland nannte sich der Stammesverband dann „Stodoranen“.

Durch die Vermischung der restlichen Germanen welche die Havel „Habula“ nannten, entstand im Neuhochdeutsch der Stammesnahme „Heveller“ und somit der Flussnahme „Havel“.

Die Wilsen gründeten um 800 das erste zusammenhängende Dorf mit Räuberberg, der um 983 seine Bedeutung verlor.

Das wilsische Urdorf (Heutige Fährstraße) wächst 1160 bis 1180 mit den deutschen Bauernkolonisten zusammen.

Fährstraße heute

Urdorf Phöben mit 1000 jährigem Fischerkietz (F1-F12) nach einem Dorfplan von 1847, den Bauernhöfen (B1-B4) mit ihrer Ursprünglichen Lage aus dem 12. Jhd. und Gräbern aus der Zeit von 2000 v.d.Zr. bis 1157 (Bereich 1-7 in d. Lageübersicht) In Anlehnung an eine Veröffentlichung von Dr. Friedrich Bestehorn von 1938

Urkundlich genannt wird Phöben das erste mal 1305 (Phöbener Furt), als Pfarr- u. Kirchdorf 1313, ein Dorfkrug im Jahre 1339, zum Kloster Lehnin seit 1364. Im Jahr 1605 sind laut Kloster Lehnin in Phöben noch 14 Fischer tätig.

Im 30 jähr. Krieg ist der Ort mit Kirche abgebrannt und die Kirche 1635 notdürftig errichtet worden, von Friedrich II 1755 abgerissen und 1758 neu errichtet. Nach dem Bauernhofbrand im Jahre 1877 wurden zwei Höfe in Richtung Schmergow angesiedelt, ein Hof stand ungef. Grundstück Fredrich und der zweite Grundstück Schwitajski. Der dritte Hof befand sich am heutigen “Langen Haus“. Ein Rest davon ist die alte BHG Scheune. Der vierte Hof befand sich ungef. Ecke Merten, Baade, Konsum Petsch, wurde aber 1838 im Register nicht mehr erwähnt. Im Volksmund hieß er nur noch “Wüster Bauernhof “. Daraus folgend ergab sich auch nur eine nutzbare Ackerfläche für höchstens vier Bauernkolonisten.

Die Phöbener Berge muss man sich als kahle Sandkuppen vorstellen, da in Phöben (Insellage) durch ständiges Hochwasser ein erheblicher Bauholz und Brennstoffmangel bestand und somit ein akuter Holzmangel.